„Stadt, Unternehmen, Fans und Verein dürfen nicht gegeneinander arbeiten, die latente Negativstimmung muss endlich aufhören. Vor allem akzeptiere ich nicht mehr, dass ich viel Herzblut, Freizeit und Geld investiere, mich dann aber anonym beschimpfen lassen muss“, so Friedhelm Runge im heutigen Bericht Ein Kampf „wie Don Quijote“ in der Mittwochsausgabe der Wuppertaler Rundschau. Weiter sagt Runge u.a.: „Von der Stadtspitze kommt keinerlei Unterstützung, die hiesigen Unternehmer sehen sich nur selbst. Und dazu können wir nur auf wenige Fans bauen“ oder: Er habe „alles mögliche versucht“ und sich „weitmöglichst geöffnet“. Dem Wirtschaftsrat und Freundeskreis „fehlte wohl die richtige Führungsperson“. Und er sei „für jede Lösung offen.“ „In Konkurs zu gehen bringt nichts, da würde ich mir nur selber schaden.“
Genau Herr Runge, diese anonymen Beschimpfungen müssen aufhören und ich fange damit an:
Mein Name ist Torsten Dohrs, ich war Mitglied der Wuppertaler Supporter Vereinigung (W-S-V) und habe 2006 mit einem Mitstreiter, der neben seiner Aktivität bei der W-S-V auch ehrenamtlicher Mitarbeiter des WSV war, für den Verwaltungsrat des Wuppertaler SV kandidiert. Bei einer legendären Jahreshauptversammlung, bei der wir zunächst als Kandidaten gänzlich verschwiegen wurden, Zwischenrufe durch die Versammlungsleitung und Vereinsführung ignoriert und Anträge zur Geschäftsordnung übergangen wurden, hat man schließlich, als die Lage regelrecht zu eskalieren drohte, Stimmzettel zur Hand gehabt, auf denen wir - optisch deutlich abgesetzt von dem bisherigen Verwaltungsrat - unter "weitere Kandidaten" aufgeführt und von Friedhelm Runge in einer flammenden Rede diskreditiert wurden, indem uns die Faneigenschaft aberkannt wurde und wir aufgefordert wurden, erst einmal zu beweisen, dass wir richtige Fans seien; für uns beide als langjährige, organisierte und aktive Fans, besonders aber für den ehrenamtlichen Mitarbeiter ein regelrechter Schlag ins Gesicht! Zudem erklärten Sie, Herr Runge damals unverblümt und zum Trotz Ihrer eigenen Satzung und demokratischen Grundregeln "Ich suche mir die Leute gerne selbst aus, mit denen ich zusammen arbeite" - damit eine demokratische Wahl vorzubereiten, zeigte bereits damals Ihren Charakter!
Dass Sie mit Hilfe der Wuppertaler Medienlandschaft Ihren angedrohten Rücktritt dazu nutzen konnten, die W-S-V innerhalb der Fanszene (die bis dahin damals eine lange nicht gekannte Einigkeit demonstrierte) so unter Druck zu setzen, dass sie sich wenige Monate später auflöste, ist nicht den Fehlern dieser Fanvereinigung geschuldet, sondern Ihrer - nennen wir es - besonderen Gabe...
Was in den vergangenen Jahren hier passiert ist, soll für den Moment keine Rolle spielen, möchte ich doch nur kurz auf Ihre Aussagen eingehen:
Zitat:
Stadt, Unternehmen, Fans und Verein dürfen nicht gegeneinander arbeiten, die latente Negativstimmung muss endlich aufhören. Vor allem akzeptiere ich nicht mehr, dass ich viel Herzblut, Freizeit und Geld investiere, mich dann aber anonym beschimpfen lassen muss
Sie selbst nehmen den Menschen in dieser Stadt seit Jahren das Zutrauen in den - von Ihnen verantwortlich geführten - WSV. Transparenz hat es bis zur diesjährigen Jahreshauptversammlung nicht gegeben, wodurch Sie es potentiellen Nachfolgern unmöglich gemacht haben, einen realistischen Einblick in Verbindlichkeiten, den aktuellen Zustand und die realistischen Perspektiven des Clubs zu erhalten. Wie soll die Politik Sie unterstützen, wenn ihr auf der einen Seite die finanziellen Spielräume fehlen und Sie der Politik auch keinerlei Anreiz bieten konnten, sich stärker zu engagieren?
Und Fans, die Sie permanent unter Druck setzen, beleidigen oder sogar mit pauschalen Strafen und Verboten belegen, wenden sich seit Jahren in Scharen ab. Und sie gehen jetzt dort hin, wo Sie und Ihre Angestellten sie in den letzten Jahren hingewünscht haben: in Bochum, Düsseldorf, Schalke, Dortmund, vor dem Fernsehgerät bei Sky oder sie beschimpfen/schlagen einfach zuhause ihre Frauen (diese "Empfehlung" stammte natürlich nicht von Friedhelm Runge, sondern - folgenlos geblieben - von dem Spieler Mike Rietpietsch vor laufenden Fernsehkameras des WDR Fernsehens).
Die Fans, die Ihnen Gespräche angeboten haben, die Hilfe geleistet haben und die gesamte Fanarbeit übernommen haben, als es noch kein Fanprojekt gab und die Auswärtsfahrten organisiert haben, was der Verein - IHR Verein - nicht für nötig gehalten hat, die Fans haben Sie nicht gewollt (W-S-V). Und jetzt haben Sie - zumindest quantitativ - die Fans, die Sie noch verdienen.
Zu ein paar Schlagworten:
Zitat:
viel Herzblut und Geld investiert
Ich maße mir nicht an, dies in Frage zu stellen, obwohl ich auch das mittlerweile stark bezweifle - aber vielleicht wäre Kompetenz oder Vertrauen in Personen mit Kompetenz wichtiger gewesen als Herzblut!?
Geld schießt keine Tore und - in Ihrem Fall - führt Geld auch noch lange nicht erfolgreich einen Sportverein!
Zitat:
viel Freizeit investiert
Das zeigt Ihr mangelndes Verständnis dafür, was den WSV an den Rand der Existenzfähigkeit geführt hat! Sie zählen dies als eine Tugend auf, wobei es einer der Faktoren ist, die dem WSV den größtmöglichen Schaden zugefügt haben: An Ihrer Stelle braucht es einen Entscheider, der jederzeit (!) für den WSV und im Idealfall ständig vor Ort ist. Der WSV war mal ein professioneller Fußballverein in einer fremdbestimmten Umgebung (DFB, Liga), der nicht darauf warten kann, dass Sie die Zeit für Gespräche und Entscheidungen finden, wenn es Ihr Zeitplan zulässt.
Das, was Sie als Ihre Stärken proklamieren, sind in Bezug auf den WSV die größten Schwächen - und wenn Sie diese nicht erkennen können oder wollen und dem Verein weiterhin durch Ihr Handeln bzw. Nicht-Handeln Schaden zufügen, sind Sie haftbar zu machen und gemäß Ihrer eigenen Satzung wegen vereinsschädigenden Verhaltens aus dem Wuppertaler SV auszuschließen.
Wenn Sie nach 23 Jahren etwas Gutes vollbringen wollen und etwas von dem - durch Sie - verloren gegangenen Vertrauen wieder herstellen wollen, erklären Sie verbindlich
- Ihren Rücktritt zum 30.06.2013 - den Erlass der Verbindlichkeiten, die der WSV Ihnen gegenüber hat - denn die im Raum stehende Summe von ca. 2,5 Millionen haben Sie durch Ihre eigenen Fehlentscheidungen (von Sven Christians über einen unnötigen Zwangsabstieg wegen nicht gezahlter BG-Beiträge hin zum Vermarktervertrag mit BANF) dem Verein in Ihrer Amtszeit wohl um ein Vielfaches an Schaden zugefügt. Und sich diesen selbst verursachten Schaden nun ersetzen lassen zu wollen (oder wenigstens dem Verein als Hypothek für die Zukunft aufzubürden) wäre wohl hochgradig unmoralisch! - die Zusage des Sponsorings Ihrer Firma, der beteiligten Tochterunternehmen und Partnerunternehmen für eine weitere Saison 2013/2104, um eine Basis für eine besonnene, professionelle und überlegte Neuordnung des Vereins und seiner Gremien zu gewährleisten.
Wenn Sie, Herr Runge, dies nicht machen und die Fans, Bürger, Unternehmer und Politiker dieser Stadt wirklich so getäuscht haben, dann weiß ich nicht, wo Sie in Zukunft leben möchten: Afrika ist da wohl nicht weit genug weg. (hier handelt es sich um ein Zitat von Friedhelm Runge in Richtung der W-S-V, ausgestrahlt 2006 in der WDR Lokalzeit)
Sie sind für alle Lösungen offen? Dann stehen Sie der einzigen Lösung nicht weiter im Weg, die dem WSV (wenn auch erst mittelfristig) eine Überlebenschance einräumt: gehen Sie!
Ich hoffe, ohne Beleidigungen ausgekommen zu sein und wenn Sie sich von der ein oder anderen Passage dennoch angegriffen fühlen sollten, wird es sich um diejenigen handeln, mit denen ich ihre Aussagen der letzten Jahre zitiert habe.
Mit sportlichem Gruß
Torsten Dohrs
Dieser Beitrag wurde insgesamt 2 mal editiert. Das letzte mal 05.01.2013, 22:58 von ToDo.
1954 % Zustimmung für Torsten Dohrs. Gebe allerdings als Anregung dass dieses Schreiben nicht nur hier im Forum veröffentlicht werden sollte. Es wird Zeit das sich die Anhänger für eine Runge-freie-Zeit gezielter Organisieren.
Ich sehe gerade folgendes bei meiner Anmeldung: Letzter Login: 03.06.2011, 22:19 aber das war es mir jetzt wert. Ich bin bei Dir ToDo - Bitte gehen Sie Herr Runge.
Ich kann dem ToDo nur danken für diesen absolut richtigen und seriösen Beitrag! Hätte ich so nicht hinbekommen....
Mein Name: Oliver Fromen
Sollte das Statement vom ToDo die Wuppertaler Presse erreichen (was ich mir wünsche) dann darf mein vollstädiger Name sehr gerne auch da verwendet werden!
Wie Freibier schon schrieb: kann man nicht mal ein paar Stunden....
Ich möchte den Brief von Thorsten Dors unterschreiben. Erik Einar Larsen Mitgl-Nr. 394
P.S. Die angeregte Anzeige würde die WZ nicht einmal annehmen. Einen offenen Leserbrief mit den entsprechenden Unterschriften würde mehr erreichen und wäre auch völlig legal.
Dieser Beitrag wurde insgesamt 2 mal editiert. Das letzte mal 06.01.2013, 13:58 von Erik Einar.