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Zu: „Wir WSV“
Friedhelm Runge ist ein besonderer Sportfan, weil er bereit ist, nachhaltig viel Geld in sein Hobby WSV zu investieren. Das macht ihn aber nicht zum Wohltäter. Runge erwartet im Gegenzug Wertschätzung und Einfluss (entweder direkt oder indirekt über von ihm ausgewählte Repräsentanten). Das ist sicher nicht optimal in Bezug auf einen Verein mit demokratischen Strukturen, aber es ist verständlich, zumal sich Verantwortliche in der Vergangenheit eher mit dem Versenken von Geld als mit Geldvermehrung profiliert haben.Was man Runge außerdem nicht vorwerfen kann, ist fehlende Klarheit seiner Aussagen. Er hat nahezu gebetsmühlenartig wiederholt, dass der WSV nur dann erfolgreich sein kann, wenn es gelingt, finanzstarke Mitstreiter zu gewinnen, die mit ihm zusammen bereit sind, die erste Mannschaft nachhaltig (mit) zu finanzieren.Vor diesem Hintergrund ist die Gründung des Vereins „Wir WSV“ - zumal ohne Abstimmung mit Runge - aus dessen Sicht eine Enttäuschung und Provokation, weil es suggeriert, dass hier etwas etabliert wird, was dem sportlichen Fortschritt der ersten Mannschaft hilft.Das ist aber ausdrücklich (Satzung) nicht der Fall, weil der Verein ausschließlich gemeinnützig tätig sein kann und will. Insofern besteht durchaus das Risiko, dass sich Vorstände, Mitglieder und Spender mit kleinen Zuwendungen exkulpieren, ohne dass damit der sportlichen Weiterentwicklung auch nur ansatzweise gedient ist.„Wir WSV“ ist vor diesem Hintergrund anmaßend und irreführend und kein Beitrag, der eine bessere Zukunft des WSV erwarten lässt. Von Ulf Steilen, per E-Mail in der Westdeutschen Zeitung am 13.05.2021
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