René Klingbeil (Trainer WSV): „Es war ein sehr schweres Spiel für uns, ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Vor einer Mannschaft waren wir Tabellenletzter. Natürlich setzt das ein Stück weit unter Druck. Meine Mannschaft, das Umfeld ist etwas unruhig geworden, was völlig normal ist. Jetzt haben wir uns etwas heraus gearbeitet. Ein Sonderlob geht raus an Kilian Bielitza. Von 59 Trainingseinheiten hat er 58 mitgemacht, eins hat er ausgesetzt, da hatte er kurz Husten gehabt. Ansonsten hat er sich es redlich verdient. Er hat eine konstante, stabile Leistung abgeliefert. Das freut mich. Es ist der Weg, den wir eingeschlagen haben hier beim Wuppertaler SV. Das wir Jungs aus den eigenen Reihen reinbringen. Wir haben Qualität in der Mannschaft. Unser Sportdirektor Gaetano Manno hat eine gute Mannschaft zusammengestellt und diese noch punktuell in den letzten Tagen verstärkt. Man muss aber auch sagen, dass es am Anfang aus Verletzungen und wenig Spielzeiten resultierte. Wir haben am 23.6. angefangen. Wir hatten keinen guten körperlichen Zustand. Wir hatten dann fünf Wochen, um uns vorzubereiten. Wir haben Wert gelegt auf Tausendläufe, Box-to-Box-Läufe, Shuttlerun, Stabläufe und Bergläufe und nicht den Fußball in den Fokus zu setzen, damit wir was im Tank drin haben. Denn ohne Benzin kannst du keine PS auf die Straße bringen. Gegen Oberhausen waren wir völlig im Loch. Wir konnten gar nicht laufen und sind getaumelt. Oktay Dal wurde da eingewechselt und ist 3 km gelaufen, da weißt du wo du stehst. Deswegen kann ich das noch mehr einordnen, wie die Mannschaft geackert hat. Seit Lowick, seit dem Pokalspiel sind wir konkurrenzfähig, körperlich. Ich sage mal, wir haben uns weiterentwickelt. Der Weg hört ja nicht auf. Wir müssen schon gucken, dass wir auf fußballerisch draufpacken und weiter körperlich arbeiten. Die Art und Weise wie sie es heute umgesetzt haben, finde ich gut. Du kannst sagen, es wäre auch schön, wenn du toll in den Raum spielst, diametral abkippst, Crochet [?] acht, das ganze Zeugs. aber das ist für uns aktuell nicht wichtig. Wir wollen die Spiele gewinnen, es ist ein Ergebnissport. Wir müssen ins letzte Drittel kommen. Das haben wir heute geschafft. Wir haben drei Traumtore geschossen. Levin Müller auf Bornemann, ein ehrlicher Kopfball. Das war ein Brustlöser. Dann Bejdic, der im Debüt ein Traumtor schießt. Den müssen wir jetzt auf den Boden halten, nicht, dass er auf Wolke 7 schwebt. Oktay Dal lief im letzten Spiel schon 10 km, ich glaube heute auch. Das ist die Basis für mich, auch für die Mannschaft. Die weiß, wie ich da ticke. Wir müssen immer weiter daran arbeiten, dass wir viel Disziplin reinkriegen. Das wir unsere Arbeit sehr, sehr ernst nehmen. Es ist das schönste was du machen kannst. Wir können uns hier präsentiere: Freitagabend, Stadion am Zoo, du gewinnst das Spiel. Das sollte Kraft geben. Haben die Jungs klasse gemacht. Es ist ein kleiner Schritt, den wir gerne mitnehmen.“
Lennart Winkler (Trainer SCFK): „Glückwunsch zum Sieg. Wir sind denkbar ungünstig in die Partie gestartet mit dem Gegentor. Dann haben wir sicherlich ein paar Minuten gebraucht, um uns zu finden. Es war schon in der frühen Phase klar, wie das Spiel laufen wird. Wir kommen in die Situation viel Ballbesitz zu haben. Den haben wir in torungefährlichen Situationen genutzt, aber waren im letzten Drittel nicht präzise genug. Das Tor war letztendlich aus einem tiefen Lauf von Hendrik Mittelstädt. Zu dem Zeitpunkt war es verdient, aber ich hätte mir häufiger solche Situationen gewünscht. Es hat das ein oder andere Momentum ans Präzision in der 1. Halbzeit gefehlt. Wir haben dann in der Halbzeit auf Viererkette umgestellt. Julius Biada hat heute seinen ersten Einsatz bekommen. Zu Beginn hat er es sehr, sehr gut gemacht. Von der Ordnung war es so, dass wir im letzten Drittel die ein oder andere Situation mehr hatten. Es hätte fallen müssen. Dann wurde das Spiel entschieden. Bis dahin hatte Wuppertal nicht viel bis gar nichts vom Spiel. Dann kommt das Publikum hinzu und die Emotionen, Wuppertal hat es leidenschaftlich verteidigt. Wir hatten trotz Wechsel keine wirklich zündende Ideen und keine großen Torchancen mehr. Mit dem Sonntagsschuss fällt hinten drein noch das 3:1. In der Vorbereitung und in den ersten fünf Spielen hatten wir das so noch nicht erleben müssen. Es ist unangenehm für meine Mannschaft. Es war klar, dass es mal kommt, dennoch denke ich, dass es unnötig gewesen war. Wenn man es konsequent zu Ende gespielt hätte, wäre es vielleicht ein 1:1. Dann hätte ich gesagt, dass es ein ordentlich Spiel wäre und wir nehmen den Punkt gerne mit. So tut es weh. Jetzt haben wir Länderspielpause und freuen uns auf den MSV zu Hause. Wir wünschen dem Wuppertaler SV Wunden lecken und Verletzte aufarbeiten, denn das müssen wir auch. Ihr bekommt mit den zwei Siegen jetzt den nötigen Schub und hattet bisher unter Wert gespielt, das hat man heute gesehen.“
Riccardo Grym: "Es war heute ein hartes Stück Arbeit. Wir kommen mit dem Tor gut rein in das Spiel, kassieren dann aber unglücklich ein Gegentor. Es war ein langer Ball, aber das passiert. Wir bleiben gut drin und waren heute da. Wir haben die Zweikämpfe angenommen und jeder hat gut gespielt. Wir machen dann das 2:1 und machen durch Oktay ein Traumtor am Ende. Insgesamt ein verdienter Sieg für uns. Jetzt können wir etwas regenerieren und sind dann sehr gut vorbereitet auf das nächste Spiel in zwei Wochen."
Kevin Hagemann: "Es ist heute wie ein Knackpunkt. Du kommst da unten raus und das haben wir auch getan. Wenn du Siege hast, steigt das Selbstvertrauen bei allen in der Mannschaft, das hilft uns extrem. Es ist einfacher in die Spiele zu kommen, weil du diesen Siegesglauben wieder hast. Das Vertrauen wächst, dass wir nicht nur ein Spiel gewinnen, sondern auch die nächsten."
Michael Luyambula: "Wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir das heute geschafft haben. Dafür haben wir hart gearbeitet. Gottseidank konnten wir es heute auf dem Platz wieder zeigen. Es war eine gute Leistung von der ganzen Mannschaften, jeder hat alles gegeben. Wir haben keinen auf dem Platz gelassen. Wir haben uns belohnt. Wir wussten von Anfang an, dass es ein sehr, sehr schwieriges Spiel werden wird, wo wir alles raushauen müssen. Das hat heute geklappt. Trotzdem müssen wir weiter Vollgas werden. Die nächsten Wochen werden nicht einfacher, wir müssen weiter hart arbeiten. Dann hoffen wir, dass es so weiter geht."
Levin Müller: "Das war heute eine enorme Kampfleistung von uns. Der Matchball von uns ist aufgegangen, ähnlich wie in Düsseldorf. Bornemann macht ein frühes Tor. Wir sind eigentlich gut im Spiel, bekommen dann aber ein Gegentor, das schwer zu verteidigen ist. Ein tiefer Ball hinter die Kette, das haben die Gegner auch gut gemacht. Wir gehen dann mit dem 1:1 in die Pause und haben uns geschworen, dass wir unsere Chance noch bekommen. Es war erst ein bisschen schwierig dagegen zu halten, aber wir haben das gut gemacht. Durch ein überragendes Tor von Bejdic gehen wir dann wieder in Führung. Das hat uns mit der Euphorie im Stadion den Push gegeben, dass wir hier wirklich die drei Punkte holen. Dass wir am Ende noch das 3:1 schießen war überragend. Damit können wir zufrieden sein. Wir legen jetzt erst einmal zwei Tage die Beine hoch und legen dann den Fokus auf das nächste Spiel in zwei Wochen."
Kilian Bielitza: "Wir standen heute sicher, bis auf die eine Aktion. Das ganze Spiel hatten wir sonst eine gute Stabilität. Wir waren gut in den Zweikämpfen und hatten ebenso gute Aktionen nach vorne mit den Umschaltmomenten. Am Ende wurden wir für den Kampf belohnt. Wir haben die drei Punkte gegen den Spitzenreiter mitgenommen. Wir wissen was wir können und werden die nächsten Wochen weiter Gas geben."
Hugo Schmidt: "Drei Punkte. Top. Besser geht es nicht. In der ersten Halbzeit haben die Jungs gut gekämpft. Es war vom spielerischen und Kampf her super. Das Gegentor war etwas blöd. Aber spielerisch waren die Ansätze wirklich gut und dir Tore waren top. Mehr geht es gegen einen Gegner, der bisher kein Spiel verloren hat nicht. Wir knüpfen in zwei Wochen wieder daran an!"
Muhammed Bejdic: "Es war ein gutes Spiel. Als ich reingekommen bin, war es sehr intensiv. Es ist gut gelaufen. Das sind wichtige drei Punkte für die Mannschaft. Jetzt wollen wir feiern."
Timo Bornemann: "Vor einer Woche hat sich das Team mehr oder weniger gefunden. Die Energie, die wir letzte Woche angesprochen hatten, war heute definitiv da. Es freut mich unglaublich. Besonders, dass wir in der 2. Halbzeit gewonnen haben, da Fortuna Köln sonst in der 2. Halbzeit die Spiele entschieden hat. Wir haben den Bann gebrochen und wir sind ein Team."
Gleich folgen hier noch die Stimmen und natürlich später die Fotos. Der Wuppertaler SV schlägt den Spitzenreiter Fortuna Köln mit 3:1. So schnell kann es im Fußball gehen, wo die Mannschaft noch laut beschimpft wurde, dass sie nichts kann, wird jetzt groß gejubelt.